Mittwoch, 8. Januar 2014

F = FOKUSSIEREN

Sollte es eine Hierachie der einzelnen Punkte innerhalb der FAKTEN-Formel geben, so steht das F (= Fokussieren) mit Sicherheit ganz oben. In diesem Punkt geht es um einen Abgleich verschiedener Ziele, Interessen und Botschaften. Wenn man so will ist das der schwierigste und gleichzeitig der spannendste Teil einer Konzeption. Die Schwierigkeit liegt aus meiner Sicht vor allem darin, dass man mit etwas Neuen anfangen muss und dass man oft eine unzureichende Datenbasis dafür hat. 

Je sorgfältiger ihr hier arbeitet, um so transparenter (nachvollziehbarer) und  besser wird euer Kommunikationskonzept. 

Das F = Fokussieren bildet also den Kernprozess der Kommunikationsaufgabe ab, bei dem der richtige Mix aus Produktbotschaften und Kommunikationszielen erarbeitet wird. 

Ich möchte euch vorab ein kleines Beispiel aufzeigen, damit ihr versteht warum dieser Teil so wichtig ist.


Eine Produktbotschaft ist: 

"Die Milch ist frisch, gesund und lecker"


Wenn Ihr euch hier nur auf die direkte Produktbotschaft stürzt, ohne über Ziele nachzudenken, werdet ihr auf den Markt schreien, dass  eure Milch frisch, gesund und lecker ist. 

Schön, das ist Milch im allgemeinen immer und außerdem ist es hinreichend bekannt. Wer nur mit diesen Attributen wirbt, dem kann ich ebenso meine Kontonummer geben damit er mir sein Budget ohne Gegenleistung überweist. Bei Interesse bitte einfach eine E-Mail an mich senden.



Wie soll ein Erfolg gemessen [E=Erfolg kontrollieren] werden? 

Eine Umfrage bei den Kunden ob Milch gesund ist, wird mit und ohne Kommunikationsmaßnahme gleich aus fallen. 

Wie kann nachjustiert [N=Nachjustieren] werden?

Wenn ich nicht feststellen kann, ob ich Erfolg oder Misserfolg mit meiner Maßnahme habe, kann ich auch nicht analysieren was ich eventuell anderes machen muss um den gewünschten Erfolg zu erreichen. 

Uns fehlt also noch ein entscheidender Impuls, die "Zielebene." 

Jedes Produkt und jede Dienstleistung die angeboten werden, werden von bestimmten Zielen begleitet. Kein Bauer würde seine Milch verkaufen nur weil sie so gesund ist. Nein er verkauft Sie, weil er davon leben und Gewinn erwirtschaften möchte.

Da weder der Unternehmer (Bauer) noch das Produkt (Milch) einzigartig sind, muss sich der Unternehmer überlegen wie er die Konsumenten dazu bewegen kann seine Milch zu kaufen. Er muss eine Idee bzw. Zielvorstellung entwickeln.


"Ein Ziel ist ein zukünftiger angestrebter Zustand." 


Viele Unternehmer sind sich Ihrer Ideen, Ziele und Visionen gar nicht bewusst. Oder genauer gesagt haben sich viele nie die Mühe gemacht diese Ideen und Ziele zu formulieren. Sicher ist jedoch, dass kein Unternehmer ohne eine Idee startet oder langfristig überleben kann. 

Aber kommen wir zurück zum Fokussieren. Das Fokussieren möchte ich zunächst als einen internen Prozess, bei dem eine klare Botschaft mit einer Zielsetzung erarbeitet wird, darstellen. Die Botschaft ergibt sich aus dem Produkt mit seinen Eigenschaften, dem Unternehmen mit seinen Leitbild, Visionen und daraus resultierenden Zielen.

Um es anschaulicher zu gestalten habe versucht diesen Prozess in einer Grafik (Abbildung 3.) zu skizzieren. Externe Faktoren wie die Gesellschaft oder Mitbewerber habe ich anfänglich bewusst noch nicht in das Model integriert. 


Abbildung 3: Fokussieren als interner Prozess



An dieser Stelle werde ich für heute diesen Blogeintrag beenden. Wie immer freue ich mich über Anregungen und Kritik. 

Donnerstag, 10. Oktober 2013

FAKTEN

Zu Beginn möchte ich über diesen Blog etwas schreiben und über die Motivation überhaupt zu bloggen.

Warum also schreibt jemand einen Blog?  

Ich vermute es gehört eine große Portion Exhibitionismus dazu. Damit meine ich nicht, sich nackt in der Öffentlichkeit zu zeigen, sondern eher den inneren Drang sich seiner Umwelt mitzuteilen. Im Grunde also ein Exhibitionismus der Gedanken und Ideen. Somit ist ein Blogger ähnlich wie ein normaler Exhibitionist darauf bedacht eine Reaktion der anderen Seite zu bekommen. Also ein Feedback der Leser, die direkt zu den Inhalten Stellung nehmen und mit mir in Kontakt treten können. So gesehen ist ein Blog das ideale Medium für einen Autor. 

Ich schreibe diesen Blog, weil ich hier gemeinsam mit eurem Feedback ein praxistaugliches Modell des Prozesses der Unternehmenskommunikation erarbeiten möchte. Vielleicht wächst dieser Blog ja auch zur Stoffsammlung für ein Buch heran, aber primär geht es mir um die direkte Kommunikation zwischen uns.  

Nun aber endlich zum eigentlichen Thema. Schon seit längerer Zeit beschäftigt mich folgenden These:  


"Guter Unternehmenskommunikation
liegen immer FAKTEN zu Grunde."
 


Entstanden ist diese These schon während meiner Studienzeit. Sie baut auf das Grundmodell der Kommunikation auf (Abbildung 1) und betrachtet vor allem den Bereich, der das Unternehmen betrifft (grau hinterlegt). Ich versuche ihn besser zu beschreiben, um so einen Leitfaden für Kommunikationskonzepte zu erarbeiten. Ziel ist es also den Managementprozess (Zielsetzung, Planung, Realisierung, Kontrolle) der Unternehmenskommunikation möglichst einprägsam und einfach zu beschreiben. 


Abbildung 1: Grundmodell der Kommunikation als Prozess



Mein Modell soll speziell für die Werbung und Öffentlichkeitsarbeit gelten. Die Bereiche Organisationskommunikation und Teile der Marktkommunikation nach Ansgar Zerfaß nehme ich hier bewusst heraus. Ich habe mein Modell FAKTEN-Formel getauft. 


Wie Ihr vielleicht schon vermutet, steht jeder Buchstabe des Wortes FAKTEN für einen eigenes Wort, welches wiederum einen Teil des Prozesses beschreibt. Ich habe bewusst ein sprechendes Akronym als Formel gesucht. Aus meiner Studentenzeit weiß ich, dass es keinen Studenten gab der die "AIDA-Formel" (Attension, Interest, Desire, Action) von Elmo Lewis nicht im Schlaf herunterbeten konnte. Ebenso geläufig waren allen Studenten die 4 P´s (Product, Price, Place, Promotion) von Jerome McCarthy


Der Lernerfolg dieser beiden Marketing-Grundlagen liegt wohl auch darin begründet, dass das Eine ein Akronym und das Andere eine Alliteration ist. Für mich war das Akronym die logischere Auswahl, da man daraus eine für sich sprechende Formel entwickeln kann, welche sich noch einfacher einprägt. 


In meinem Fall kam dabei die FAKTEN-Formel (Abbildung 2) heraus. Auf den ersten Blick wirkt es einfach und fast profan. Jedoch verbergen sich hinter den einzelnen Punkten wiederum verschiedene Managementprozesse die ich in weiteren Blogeinträgen näher erläutern werde.



Abbildung 2: FAKTEN-Formel




Im Laufe diese Blogs werde den Managementprozess der Unternehmenskommunikation immer genauer und besser skizzieren. Ziel ist es für den Leser eine Art Checkliste oder einen Leitfaden für Kommunikationsmaßnahmen bzw. zur Entwicklung von Kommunikationskonzepten zu erarbeiten. Er soll einen  Fahrplan erhalten, der ihm sehr schnell die Stärken und Schwächen seines Konzeptes aufzeigt. Denn gute Unternehmenskommunikation muss nicht hip sein, sondern in erster Linie funktionieren und messbare Ergebnisse erzielen. Gerade die Kontrolle der Zielerreichung gewinnt in Zeiten knapper werdender Budgets immer mehr an Bedeutung. 


So, das war also mein erster Blog. Ich freue mich über jede Anregung bzw. E-Mail, die mir ein ehrliches Feedback gibt.